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Ein weihnachtliches Jahreskonzert mit Knecht Ruprecht, Rudolf und Co.


Rheinbach, 22. Dezember 2018 – Am Vorabend des zweiten Advent, dem 8. Dezember 2018, fand das traditionelle Jahreskonzert unserer drei Orchester mit insgesamt 130 Musikerinnen und Musikern statt. Normalerweise ist unser Jahreskonzert immer bereits Anfang November. Aus Termingründen mussten wir in diesem Jahr jedoch auf Anfang Dezember ausweichen und so bot sich die wunderbare Gelegenheit das von einigen Musikern bereits lang gewünschte Weihnachtskonzert zu machen.

 

Bereits rund vier Wochen im Voraus ausverkauft, war der Andrang groß. Das Foyer des Stadttheaters in Rheinbach füllte sich gegen 16:00 Uhr zunehmend und nach Einlass war der Saal bis auf den allerletzten Platz besetzt. Sogar Besucher aus Hamburg und Freiburg waren gekommen. Das Licht ging aus und Roland Keil führte als Moderator wie immer gekonnt durch unser Konzertprogramm.

Los ging’s mit den Tomburg Winds KIDS, die eigens für das Konzert neue T-Shirts bekommen hatten. Dirigent Andy Noah Cap hatte mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen wieder einmal ein tolles Programm mit den „Kleinen“ erarbeitet. Er präsentierte seine Schützlinge wie gewohnt mit viel Witz und Humor und auch das Maskottchen der KIDS war dabei „Lang lebe das Brathähnchen!“. „Chariots of Fire“ von Vangelis und „I dreamed a Dream“ aus dem ersten Akt des Musicals „Les Misérables“ versetzten die Zuschauer bereits in Faszination. Als dann das eigens von Andy komponierte Stück „Weihnachtslieder Punkt zip“ mit bekannten und von den Kindern gewünschten Weihnachtsliedern gespielt wurde, stimmte das Publikum mit ein.

  

Nach einer kurzen Umbauphase startete das Jugendblasorchester (JBO) unter seinem neuen Dirigenten David Witsch schwungvoll mit „Explorations“ von Ed Huckeby.

   

Dann wurde es auf der Bühne dunkel und ein Höhepunkt des Abends kündigte sich an: „A Christmas Tale: Beware of the Krampus“ von Randall D. Standridge. Der „Krampus“ ist eine Schreckgestalt in Begleitung des Nikolaus zur Bestrafung unartiger Kinder. Das amerikanische Original war für diese Aufführung von David und Doris übersetzt und auf den deutschen „Knecht Ruprecht“ umgeschrieben worden. David Witsch warnte vorsorglich die Zuhörerschaft vor diesem „sehr nervenaufreibenden Stück“. Dunkler Bass ertönte und dann die drohende, dunkle Gruselstimme des Erzählers Bruno Hofer, der die Kinder warnte: „Und wenn du nicht brav warst, kommt in der Nacht Knecht Ruprecht und dann, Kind, hab Acht!“

Die Bühne erstrahlte in drohendem Rot, Ketten rasselten und Geisterlachen war zu hören. Spitze, hohe Schreie, ertönten und auch die Musik war an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Der Lohn war tosender Applaus des absolut hingerissenen Publikums. Beim nächsten Stück untermalte die Beleuchtung auf der Bühne ebenfalls das Thema: „Appalachian Morning“von Roberd Sheldon, das die Morgenstimmung in den amerikanischen Appalachen thematisiert.

Danke, Georg Heide!

Bevor das letzte Stück „Pokémon Theme“ von Tamara Loeffler/John Siegler, Arr. Paul Murtha erklang, ging ein besonderer Dank von Claus Kratzenberg an Georg Heide, dem langjährigen Dirigenten des JBO und „Vater der Tomburg Winds“. Anlass war, dass Georg seinen Dirigentenstab zwar nicht abgibt, aber als Dirigent in die zweite Reihe tritt, um Platz zu machen für eine neue Generation. In einer sehr emotionalen Ansprache würdigte Claus daher Georg für die lange Treue und unermüdliche Arbeit für die Tomburg Winds. Vor ca. 20 Jahren hatten sie gemeinsam das Projekt Tomburg Winds ins Leben gerufen und bis heute zu dem gemacht was es ist. Standing Ovations! Roland Keil zitierte eine Textseile aus dem ABBA-Song „Thank you for the music“: Danke für die Lieder, die in mir klingen. Danke für den Spaß am Singen. Was wär dieses Leben, was wären Trauer und Glück Ohne Musik? Was wär die Welt? Was wär`n wir ohne sie? Drum sag ich: Danke für die Lieder, für jede Melodie.

Unter tosendem Applaus des Publikums und der Musiker ging Georg ans Dirigentenpult um „sein“ JBO zu „Pokémon Theme“ zu dirigieren, wobei er einige Tränen der Rührung vergoss. Zukünftig werden David und Georg also das JBO gemeinsam leiten – und damit Herzliche Willkommen, David!

  

Nach der Pause ging es weiter mit den „Großen“, dem Sinfonischen Blasorchester (SBO) und seinem langjährigen Dirigenten Adi Becker. Sie eröffneten die zweite Halbzeit mit „Russian Christmas Music“ von Alfred Reed. Das Stück nahm die Zuhörer mit auf eine Reise ins alte Russland zur feierlichen Weihnachtszeit. Eine schneeverwehte Landschaften, Glockengeläut, irgendwo eine Kirche aus der die liturgische Musik der Orthodoxen ertönt. Ruhige, schwegende und mystische Passagen wechseln mit urgigantischen Tuttiklängen. Das Publikum war völlig begeistert. Mit der Geistergeschichte „Das Waschweib“  wurde es dann wieder etwas gruselig. Ein wundervolles Gesangssolo von Sonja Spittel, die normalerweise Querflöte spielt, lies die sehnsüchtigen Rufe des gequälten Geistes erklingen.

 

Nach „Harry Potter Symphonic Suite“ wurde es dann so richtig weihnachtlich mit bekannten Klassikern wie „White Christmas“ von Irving Berlin, „Rudolph, the red-nosed Raindeer“ sowie einem sehr schönen Arrangement von „Stille Nacht, Heilige Nacht“, bei dem der ein oder andere im Publikum leise mitsang. Ergriffen von der Stimmung wollte natürlich keiner ohne Zugabe nach Hause gehen und mit „Sayonara“ von Jan van der Roost, welches den meisten besser bekannt ist als Auld Lang Syne, ging ein weiteres tolles Jahreskonzert der Tomburg Winds zu Ende.

  

An dieser Stelle möchten wir uns noch mal herzlichst bei allen bedanken, die da waren und uns gleichzeitig bei denen entschuldigen, die leider keine Karte mehr bekommen haben. Das Rheinbacher Stadttheater ist für unsere Konzerte leider – oder eher erfreulicherweise – zu klein geworden. Aber am 22. Juni 2019 kommen wir aber schon wieder und unter dem Motto „Pop meets Blasmusik!“ präsentieren das SBO und JBO einen Abend rund um bekannte Pop-Hits in der Jungholzhalle in Meckenheim.

von Doris Sürtenich und Jenny Heide